Landschaftsbauwerke

Das Industriegebiet an Rhein und Ruhr ist reich an sogenannten »Landschaftsbauwerken«. Die Hüttenwerke und Kokereien haben zahlreiche Abraumhalden hinterlassen, welche nach der Stilllegung der Werke begrünt wurden und sich als Ziele für Spaziergänge anboten. Bald nahmen Stadtplaner und Künstler diese künstlichen Erhebungen ins Visier und setzten sich für die Errichtung von Landmarken ein, welche an die industrielle Vergangenheit der Landschaft nicht dem Vergessen anheim geben sollten.

Der Angerpark an der Heinrich-Hildebrand-Höhe

Der Angerpark ist etwa 14 Hektar groß und bedeckt die ehemalige Schlackendeponie der Metallhütte Duisburg sowie einige umliegende Flächen. Das Gebiet wurde abgedichtet, saniert und begrünt. Attraktion des Angerparkes ist die einer Achterbahn nachempfundene Großskulptur »Tiger & Turtle«, ein Kunstwerk von Heike Mutter und Ulrich Genth. Der Name soll an die Dynamik eines Tigers als auch an die Langsamkeit einer Schildkröte erinnern. Dynamisch ist das Kunstwerk selbst, die Schildkröten sollen die Besucher sein, welche die Skulptur langsam aber stetig beschreiten.

Tiger & Turtle - Magic Mountain
»Tiger & Turtle – Magic Mountain«
auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe

Bereits beim Aufstieg auf die Halde stockt dem Besucher der Atem: »Was? Durch diesen Looping soll ich laufen?«. Aber keine Sorge, der Looping ist für den Publikumsverkehr nicht zugänglich. Der höchste begehbare Punkt der Skulptur befindet sich 13 Meter über dem Erdboden. Von hier hat man einen guten Ausblick über Duisburg. Bei gutem Wetter sind weitere Ausflugsziele wie beispielsweise der Gasometer in Oberhausen zu sehen.

Tiger & Turtle - Magic Mountain
»Tiger & Turtle – Magic Mountain«
auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe

Auch wenn der Looping nicht erklommen werden kann, stellt »Tiger & Turtle« die Nerven ängstlicher Zeitgenossen auf eine harte Probe. Der Gehweg ist nur knapp einen Meter breit und der Verlauf aufgrund zahlreicher weiterer Besucher nicht immer klar zu erkennen. Besonders an steilen Stellen kommt es gelegentlich zum Stau und scharfer Wind zerrt in der luftigen Höhe schon mal etwas heftiger an der Jacke. Kinder hingegen haben ihren Spaß. Nach einigen Minuten der Eingewöhnung mögen sie die Bögen und Schwünge kaum wieder verlassen. Dennoch sollten sie gelegentlich ermahnt werden, sich auf der Skulptur langsam wie eine Schildkröte zu bewegen. Ein aufgeschlagenes Knie kann den schönsten Ausflug jäh beenden.

Tiger & Turtle - Magic Mountain, Schwünge und Bögen
»Tiger & Turtle – Magic Mountain«
Schwünge und Bögen in luftiger Höhe

Bei meinem Besuch bekam ich noch einen Tipp eines Einheimischen:

Unter der Ehinger Straße führt ein Fuß- und Radweg knapp einen Kilometer zur Mündung des Angerbachs in den Rhein. Die Unterführung ist mit dem Hinweisschild »Rheinportel Angerort« gekennzeichnet. Folgen wir dem Verlauf des kurzen Fußweges, erreichen wir nach wenigen Minuten eine Aussichtsplattform, von welcher man bei sonnigem Wetter einen schönen Blick über den Rhein hat. Am gegenüberliegenden Ufer des Angerbaches sehen wir dann auch das »Haus Angerort«, welches zwar seit 2005 ein Bau- und Bodendenkmal der Stadt Duisburg ist, aber nicht besichtigt werden kann.

Blick über den Rhein
Blick über den Rhein von der Aussichtsplattform
an der Mündung des Angerbaches

Parkmöglichkeit

Die Anreise mit dem Auto ist problemlos über die A59, Abfahrt 14 (Duisburg-Buchholz) möglich. Parkplätze jedoch sind am Angerpark noch rar. Die oftmals empfohlenen Parkmöglichkeiten in der Sackgasse Berzeliusstraße sollten Sie aus Rücksicht auf die Anwohner jedoch vermeiden und Ihr Fahrzeug besser am Rand der Ehinger Straße abstellen.