Die 1962 gegründete Ruhr-Universität Bochum zählt mit mehr als 32.000 Studierenden (im Wintersemester 2007/08) zu den zehn größten Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland. Die Campus-Universität liegt im Stadtteil Querenburg am Rand einer Anhöhe über dem Kemnader See.
Der Chinesische Garten ist etwa 1000 Quadratmeter groß und liegt innerhalb des Botanischen Gartens am südlichen Rand des Campus. Das großzügige Geschenk der Tongji-Universität Shanghai ist ein Garten im südchinesischen Stil, in welchem schlichte, geradezu rustikale Materialien dominieren: Holz, Stroh, handgeformte Ziegel und weißgetünchte Wände.
Die Gedenktafel rechts neben dem Eingang erinnert an die Errichtung des Chinesischen Gartens im Jahre 1990. Chinesische Spezialisten türmten 600 Tonnen Felsgestein auf und chinesische Gärtner gestalteten den inneren Bereich des Gartens.
Der Garten wurde nach dem Schriftsteller Tao Qian benannt. Sein Werk vom »Pfirsichblütenquell« beschreibt ein überirdisch schönes Tal, ein von der Außenwelt abgeschnittenes Traumland, in welches sich ein Fischer verirrt. Die Geschichte drückt die Sehnsucht nach einer friedvollen Gesellschaft mit einer im Einklang mit der Natur stehenden Lebensweise aus.
Durch das Portal gelangt man in eine Vorhalle: Bambus, ein großer Stein sowie eine Fensteröffnung zum inneren Garten stimmen auf den Rundgang ein. In der Haupthalle wendet man sich nach links und folgt dem Rundweg im Uhrzeigersinn.
Folgt man dem Rundweg im Uhrzeigersinn, betritt man zuerst einige kleine Räume mit reliefartigen Gartendarstellungen um schließlich zu einem antiken Brunnen zu gelangen. Zwischendurch kann man durch Fenster immer wieder auf die alles beherrschende Wasserfläche blicken, welche die Hälfte des Gartens einnimmt. Auf dem weiteren Weg gelangt man schließlich zu einer strohüberdachten Aussichtsplattform, von wo der See in seiner ganzen Ausdehnung betrachtet werden kann.
Im weiteren Verlauf umrundet man den See und steht plötzlich vor einer Felswand. Dennoch führt ein Weg weiter durch eine Höhle, in welcher der kleine Wasserfall entspringt. Nach der Durchquerung der Felslandschaft gelangt man zu einem kleinen sechseckigen Pavillon, von wo zum letzten Mal der Blick durch den gesamten Garten schweifen kann.
Sowohl von der Autobahn A40 als auch der A43 folgen Sie der Beschilderung »Ruhr-Universität«, auf der Universitätsstraße nehmen Sie die Abfahrt zur Fachhochschule. Im Bereich der Universität schließlich ist der Weg zum »Botanischen Garten« ausgeschildert. An Wochenenden oder in der vorlesungsfreien Zeit finden Sie zwischen Fachhochschule und Botanischem Garten zahlreiche Parkplätze. Während der Vorlesungszeiten reisen Sie besser mit dem öffentlichen Personen-Nahverkehr. Auf das Parken in den gewaltigen Parkhäusern der Universität sollten Sie verzichten. Sonst kann es sein, daß Sie nach dem erholsamen Spaziergang im Botanischen Garten einen stundenlangen Irrweg durch das Labyrinth aus Sichtbeton auf der Suche nach Ihrem Auto vor sich haben.