Reichtum durch Kohle und Stahl

Die Gelsenkirchener Bergwerks-AG (GBAG) wurde 1873 von Friedrich Grillo und Adolph von Hansemann (1827-1903) in Gelsenkirchen-ückendorf gegründet. Nach Erwerb weiterer Zechen war die GBAG das förderungsstärkste Bergwerksunternehmen Deutschlands.

Zeche Zollern, Schachtanlage 2/4

Zwischen 1898 und 1904 wurde die Schachtanlage 2/4 der Zeche Zollern als Musterzeche vom Architekten Paul Knobbe entworfen. Der architektonische Entwurf sah ein »Schloß der Arbeit« vor, die Ausprägung der Schachtanlage erinnert in seiner räumlichen Aufteilung an eine dreiflügelige barocke Schlossanlage. Das rote Ziegelmauerwerk im Stil der norddeutschen Backstein-Gotik wurde, nachdem die Anlage beginnend mit der Maschinenhalle unter Denkmalschutz gestellt wurde, sorgfältig restauriert.

Blick vom Förderturm auf den Innenhof
Vom Förderturm blickt man auf eine Allee,
welche zum Verwaltungsbebäude führt

Vom Werkseingang kommend durchschreitet man eine baumbestandene Freifläche, welche im Osten vom Verwaltungsgebäude dominiert wird. Der linke Gebäudeflügel beherbergte die Werkstätten und das Magazin, im Flügel zur Rechten waren unter anderem die Lohnhalle und die Lampenstube untergebracht.

Geist der Moderne

Hauptportal der Maschinenhalle
Das Hauptportal der Maschinenhalle
im Stil Pariser Metrostationen

Die gesamte Maschinenhalle strahlt durch ihre Gestaltung den Geist der Moderne aus: Statt in massiver Bauweise wurde sie als eine mit Backstein ausgefachte Eisenfachwerk-Konstruktion mit gewaltigen Glasflächen erstellt. Bemerkenswert ist neben dem Hauptportal im Stil der Pariser Metrostationen von Hector Guimard vor allem die Innenausstattung. Fördermaschinen, Kompressoren und Umformer sind nahezu im Originalzustand erhalten. Sämtliche Maschinen, besonders auch die Fördermaschinen, wurden elektrisch betrieben, eine für die damalige Zeit einmalige Ausstattung.

Die Schalttafeln der Maschinenhalle bestehen aus Marmor, ein deutlich sichtbares Zeichen für den Reichtum der betreibenden Gesellschaft.

Maschinenhalle Zeche Zollern, Nebeneingang
Nebeneingang der Maschinenhalle

Zur Zeit wird die Maschinenhalle von Grund auf restauriert. Eine Besichtigung dieses Gebäudes wird voraussichtlich erst wieder 2010 möglich sein. Aber die Zeche Zollern hat auch ohne das Maschinenhaus viel zu bieten.

Dauerausstellungen und weitere Einrichtungen

Zahlreiche Dauerausstellungen in den verschiedenen Gebäuden geben Aufschluß über das Leben der Bergleute um die vorletzte Jahrhundertwende. Bemerkenswert ist die Ausstellung zur Grubensicherheit im Kauenkeller, wo sich auch eine ausgedehnte Spielmöglichkeit für Kinder bis 12 Jahren befindet. Die Werkstatt beherbergt einige technische und kulturhistorische Exponate.

Quecksilberdampf-Gleichrichter
Ein Quecksilberdampf-Gleichrichter
zur Erzeugung von Gleichstrom aus Drehstrom

Auf der ausgedehnten Außenanlage sind diverse Loren, Zugmaschinen und weiteres Großgerät zu bestaunen. Bei schönem Wetter hat man vom Förderturm einen weiten Ausblick über Dortmund.

Im ehemaligen Pferdestall neben dem Gebäude der Grubenwehr befindet sich ein kleines Restaurant, welches mit urtypischen Gerichten aus der Küche des Bergmanns zu punkten weiß und hinter dem Magazin findet sich noch ein kleiner Spielplatz und einige Sitzplätze unter einem kombinierten Regen- und Sonnensegel.

Anreise

Der Eingang zur Zeche Zollern befindet sich in Dortmund-Bövinghausen, im Grubenweg 5. Eine Anreise ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht möglich. An Sonn- und Feiertagen besteht die Möglichkeit, an einer Führung über das gesamte Gelände teilzunehmen.

Weitere Informationen unter Landschaftsverband Westfalen-Lippe.