Giethoorn

Giethoorn liegt in der niederländischen Provinz Overijssel und gehört zur Gemeinde Steenwijkerland. Das als »Venedig des Nordens« bekannte Dorf erstreckt sich über eine Länge von 7 Kilometern im Naturschutzgebiet »De Wieden«, einem durch Torfabbau entstandenen Gebiet aus Seen und Sümpfen. Die einzelnen Häuser stehen auf flachen Erhebungen, umgeben von Kanälen, welche damals dem Torftransport dienten. Heute sind auf diesen schmalen Wasserstraßen die Touristen in Paddelbooten oder besonders leisen, elektrisch angetriebenen Motorbooten unterwegs.

Giethoorn, das Venedig des Nordens: Grachten und Fußwege
Giethoorn, Venedig des Nordens:
Grachten und Fußwege

Die Bootstour

Auf dem Dominee T. O. Hylkemaweg finden Sie zahlreiche Bootsverleiher, bei denen Sie wahlweise ein Paddelboot oder ein elektrisch betriebenes Motorboot mieten können. Sie sollten sich für ein Motorboot entscheiden und eine ausreichende Mietdauer für die »große Runde« einplanen, also zwei bis drei Stunden. Vergessen Sie nicht, einen Picknickkorb mitzunehmen. Folgen Sie den vorgeschriebenen Fahrtwegen und fahren Sie, sobald sie den Kanal parallel zum Binnenpad erreichen, in nördliche Richtung. Die schönsten Häuser liegen nun auf Ihrer rechten Seite – oder steuerbord, wie Sie nun als Bootskapitän Ihrer Mannschaft erläutern dürfen. Zahlreiche kleine Brücken überqueren den Kanal und machen die Gebäude auch für Fußgänger und Radfahrer erreichbar. Giethoorn ist eine autofreie Siedlung.

Giethoorn, das Venedig des Nordens: Nur über Brücken sind die Häuser zu erreichen
Giethoorn, Venedig des Nordens:
Nur über Brücken sind die Häuser zu erreichen

Nach einer gemächlichen Fahrt, welche Sie besonders bei schönem Wetter auch einmal einen Verkehrsstau auf einer Wasserstraße erleben läßt, fahren Sie nun quer über die Bovenwijde, eine größere freie Wasserfläche. Im strahlenden Sonnenschein macht so viel Wasser natürlich durstig und die Kinder freuen sich, wenn es etwas zu knabbern gibt. Selbstverständlich wird dabei auch der eine oder andere Brotkrümel über Bord gehen. Man muß ja prüfen, ob außer Touristen noch andere Lebewesen auf oder im See unterwegs sind.

Giethoorn, das Venedig des Nordens: Farbenprächtige Ziergehölze
Giethoorn, Venedig des Nordens:
Farbenprächtige Ziergehölze schmücken die Gärten

Gegen Ende der Seeüberquerung sind die Navigationskünste des Freizeitkapitäns gefragt, denn es gilt zielsicher eine schmale Fahrrinne zwischen hohen Gräsern zu finden. Nun schlägt auch die Stunde der Naturfreunde: Die Fahrt geht nun weiter durch die Schwingrasenmoore, in welcher sich zahlreiche Vögel beobachten lassen. Zwischendurch besteht die Möglichkeit, für einige Minuten am Ufer festzumachen und eine Aussichtsplattform zu entern. Genießen Sie den Blick über das Gebiet, welches Sie außerhalb der speziell gekennzeichneten Flächen aber keineswegs betreten dürfen. Aufmerksame Beobachter erkennen Tannenbärlapp, Schlankes Wollgras und Segge, zwischen denen sich Kormorane, Rohrdommeln, Purpurreiher und die seltene Sumpfohreule verbergen.

Naturschutzgebiet »De Wieden«: Aufgeschreckte Ente
Naturschutzgebiet »De Wieden«:
Von wegen Kormoran – ich habe nur eine Ente aufgeschreckt

Zurück geht es abschließend wieder durch den Kanal, diesmal sehen Sie die Häuser und Geschäfte am südlichen Abschnitt des Binnenpads, bis Sie wieder den Dominee T. O. Hylkemaweg erreichen und Ihr Boot hoffentlich beim richtigen Bootsverleih wieder zurückgeben.

Der Spaziergang

Keineswegs sollten Sie versäumen, einige der schönen Häuser nun auch zu Fuß zu besuchen. Machen Sie jetzt einen Spaziergang über den Binnenpad, dessen Verlauf Sie vorher mit dem Boot gefolgt sind. Interessant ist vielleicht die »Schelpengalerie Gloria Maris« auf dem südlichen Teil des Binnenpads, wo Sie Schnecken und Muscheln oder auch ein exklusives Schmuckstück erstehen können. Einige Minuten weiter lassen sich bei »De Sloothaak« kalte Getränke, Kaffee und Kuchen oder auch saisonale Spezialitäten genießen.

Giethoorn, das Venedig des Nordens: Haus mit charakteristischem Kameldach
Giethoorn, Venedig des Nordens:
Haus mit charakteristischem Kameldach

Anfahrt

Sie erreichen Giethoorn über die N334, es liegt zwischen Stennwijk und Zwolle. Parkmöglichkeiten finden Sie in der Dominee J. J. Ketstraat oder auf großen Freiflächen am Bartus Warnersweg.
Kartenausschnitt: Lat=52.72225 Lon=6.07782, Beulakerweg (N334), Einmündung Dominee T. O. Hylkemaweg.